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Browsergame Klassiker – Escape to Space

Ivan Krstic

Wie schnelllebig das Internet ist, dürfte allgemein bekannt sein. Wie an vielen anderen Angeboten auch, so gehen die Jahre ebenfalls an Browsergames nicht spurlos vorüber. Nur wenige, wirklich gute Spiele haben eine Lebenserwartung von mehreren Jahren, während der Großteil der Games schon nach kurzer Zeit in der Versenkung verschwindet. Vor allem von den “großen” Pionieren aus der Anfangszeit dieses Genres, die viele hundert oder gar tausend Spieler in ihren Bann zogen, sind nur noch wenige übrig. Eines davon ist Escape to Space, welches in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiern konnte (Herzlichen Glückwunsch!).

Escape to Space erblickte am 14.07.2002 als Projekt des Studenten Thomas Weichert das Licht der Serverwelt. Was zunächst nur wenigen Leuten bekannt war, avancierte in den nächsten Jahren durch Mundpropaganda zu dem damals populärsten deutschen Browsergame. Mit jeder der ca 8-12 Monate dauernden Spielrunden wuchs die Spielerschaft an. Zwischenzeitlich nahmen mehr als 5.000 User – überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum – Teil am spannenden Kampf um Rohstoffe, Kolonien und Prestige.

Die Zutaten für dieses Phänomen wirken aus heutiger Sicht altbacken:
Nach der endgültigen Zerstörung der Erde durch den Menschen ist es einem kleinen Teil der Menschheit gelungen, die namensgebende Flucht in das Weltall anzutreten. Nach der Entdeckung eines bewohnbaren Planeten übernimmt der Spieler dort den Oberbefehl über eine frisch gegründete Kolonie. Neben dem Aufbau einer florierenden Wirtschaft gilt es, eine funktionierende Verteidigung aufzubauen. Denn nur so ist es möglich, sich gegen seine Konkurrenten zu behaupten. Aber auch die Forschung darf nicht zu kurz kommen, ermöglicht sie doch u.a. die Steigerung der Rohstofferträge, eine Verstärkung der Verteidigung oder den Bau effektiverer Flugzeuge.

Mit letzteren können neue Städte gegründet oder gar gegnerische Kolonien geklaut werden. Selbstverständlich sind auch Plünderungen möglich, um die eigenen Rohstoffreserven zu vergrößern. Dabei gilt es jedoch immer, zwischen den potentiellen Verlusten und dem wahrscheinlichen Gewinn abzuwägen. Selbstverständlich gibt es die Möglichkeit, sich in Form von Allianzen zusammzuschließen und fortan gemeinsame Aktionen zu starten. Gerade dieses Miteinander von teils ähnlichen, teils grundsätzlich verschiedenen Charakteren übt den speziellen Reiz von ETS aus.

Escape to Space ist vor allem auf kriegerisch ausgetragene Konflikte ausgelegt, was man nicht zuletzt an einem Kriegssystem erkennt, durch das die beteiligten Allianzen Regeln für einen fairen Krieg festlegen können. Ein fester Zeitpunkt für das Kriegsende kann ebenso beschlossen werden wie bestimmte Siegesbedingungen (Anzahl eroberter Kolonien, Mitgliederschwund, Mitglieder im “Urlaubsmodus” etc). Dieses Kriegssystem wird für die geplante nächste Runde (Start voraussichtlich Anfang Januar 2013) noch einmal enorm erweitert.

Trotz allem bietet ETS auch für friedlichere Spieler die Möglichkeit, Spaß zu haben. Denn auch durch Handel und Diplomatie hat jeder die Chance, einen konkurrenzfähigen Account aufzubauen. Und gerade in Krisenzeiten sind Flugzeughändler gefragter denn je…

Wie viele andere ehemalige “Kultspiele” kämpft auch Escape to Space gegen den Mitgliederschwund. Einer der Hauptgründe ist sicher die mittlerweile große Konkurrenz von – teilweise im TV umworbenen – spielerisch wie grafisch aufwändigen und komplexen Spielen, mit denen ein nicht-kommerzielles Browsergame kaum konkurrieren kann. Denn von Anfang an wurde ETS ausschließlich vom Entwickler, durch ausgesprochen dezente (abschaltbare) Werbung sowie durch Spenden finanziert. Vor allem die Tatsache, dass das Spiel ausschließlich textbasiert läuft (von einzelnen Grafiken abgesehen) und dem Spieler in erster Linie das Durchschauen von Statistiken und Werten abverlangt, schreckt viele potentielle Gamer ab. Dies alles macht Escape to Space vor allem zu einem Spiel für Puristen, denen das Spielprinzip und die Community wichtiger sind als hochauflösende, animierte High-End-Grafiken.

Nachdem dem Entwickler die Zeit fehlte, sich weiter um seine Schöpfung zu kümmern, übernahm ein aus ehemaligen und aktiven Spielern bestehender Verwaltungsrat das Spiel. Mit der aktuellen Runde gab es hier Personaländerungen. Die neue Führungsriege treibt die Weiterprogrammierung unter Einbeziehung der verbliebenen Community verstärkt voran und bemüht sich, mit Escape to Space einen zukunftstauglichen Weg einzuschlagen.

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