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Warum Spieleklassiker? – Teil I

Charlie T.

Teil I – Punkt und Strich gegen Pixel und Polygone

In jedem Bereich künstlerischer Tätigkeiten gibt es die sogenannten Klassiker. Angefangen von Van Goghs Sonnenblumen über Goethes Faust bis hin zu Beethovens Neunter. Dazwischen tummeln sich noch Alben von Led Zeppelin und den Beatles, verschiedene Brettspiele wie Schach und Sportarten zu denen olympische Disziplinen zählen. Und neuerdings finden sich in der Riege solcher Nennungen sogar Namen wie Pong, Space Invaders oder auch Lara Croft mit ihrer Tomb Raider Reihe. Aber warum genau gehören solche Spiele zu den Klassikern? Und was genau ist ein Klassiker überhaupt, dass alle immer davon schwärmen? Liegt es einfach nur daran, dass früher eh alles besser war oder steckt doch mehr hinter einem Klassiker?

Ist ein Klassiker klassisch?Pong

Es mag die Zeit kommen, in der die siebziger und achtziger Jahre der Computerspiele als Klassik bezeichnet werden – ähnlich wie in der Musik – aber dadurch nicht jedes Spiel dieser Zeit zum Klassiker avanciert. Wann aber ein Klassiker zum Klassiker wird, hängt manchmal von der Anzahl der Spieler ab, hin und wieder auch von den Stimmen der Kritiker und ab und zu kommt es sogar vor, dass ein Spiel schon als Klassiker betitelt wird, noch bevor es überhaupt auf dem Markt erschienen ist. Die Faktoren, ab wann ein Spiel diesen Titel verdient, sind unterschiedlich, hängen aber meist von einer gewissen Qualität oder Quantität ab. In jedem Fall muss eine der beiden Indikatoren sehr hoch sein und sind sowohl Qualität als auch Quantität ganz weit oben, dann sprechen wir von einem echten Klassiker der Spielehistorie.

Die Summe aller Spieler

Bei der Quantität geht es um nackte Zahlen. Und zwar um Verkaufszahlen. Wird ein Spiel mehr als ein paar Millionen Mal verkauft, dann muss letztendlich irgendetwas dran sein. Aber es gibt auch Beispiele, in denen der Verkauf weniger wichtig war, das Spiel aber dennoch anklang fand. Tetris ist ein solches Beispiel, denn noch bevor Nintendo das Spiel mit den Blöcken zum Game Boy verkaufte, machte es in Russland schon inoffiziell die Runde. Einfach nur durch Weitergabe des Spiels. Vermutlich ist diese Methode – ganz ab von Marketing und Werbestrategien – die eigentliche Kunst und zeugt von einem wirklich sehr guten Spiel.

Ist allerdings Qualität gefragt, dann wird die Sache schon schwieriger. Vergleichen wir doch das revolutionäre Pong aus den Gründerzeiten der Computerhistorie mit modernen Spielen in High End Grafik. Wo kann da der Hebel für eine Bewertung angesetzt werden? Warum können zwei Striche und ein Punkt auf dem Bildschirm mehr bewirken, als ein ganzes Meer von Pixeln und Polygonen, die in liebevoller und jahrelanger Arbeit zu einem Spiel geformt werden? Und weshalb wird ein Spiel mit fallenden Blöcken so beliebt, während andere Kombinationsspiele in der Bürokiste verrotten? Wie kam es dazu, dass die Namen solche Gegensätze, wie die wohlgeformte Lara Croft und der schnauzbärtige Klempner Mario mit Bauchansatz, gleichwertig auf dem Spieleolymp unserer Zeit erklingen?

Die Kunst der emotionalen Berührung

Die Qualität hängt letztendlich daher von verschiedenen Faktoren ab. Offensichtlich muss die Grafik nicht immer ihrer Zeit entsprechen, die Story muss nicht zwangsläufig vorhanden sein und das Spielprinzip muss nicht neu sein. Dafür sollte aber das Arrangement stimmen und wie das Spiel auf den Spieler wirkt. Eine noch so tolle Grafik kann ohne Story nicht packend sein, während aber eine gute Story auch ohne Grafik auskommen kann. Es zählt also letztendlich ein Produkt der Mischung. Welche Aspekte zu einem wirklich guten Spiel führen können und welche Spieleklassiker dies in beeindruckender Weise vorgemacht haben, das könnt ihr bald hier im zweiten Teil der Reihe „Warum Spieleklassiker?“ lesen.